Gender(ed) Design, auch bekannt als geschlechtergerechtes Design, ist ein Designansatz, der die verschiedenen Geschlechtsidentitäten und -ausdrücke von Menschen berücksichtigt und ihnen gerecht wird. Das Ziel von Gender Design ist es, Produkte, Räume und Erfahrungen zu schaffen, die für Menschen aller Geschlechter zugänglich, inklusiv und bejahend sind, einschließlich derjenigen, die nicht-binär, nicht-konform oder transgender sind.
Was passiert im Gender Design?
Gender Design berücksichtigt, wie traditionelle Geschlechternormen und -stereotypen bestimmte Gruppen von Menschen ausschließen oder marginalisieren können. Es beinhaltet die Verwendung einer inklusiven Sprache, die Vermeidung von geschlechtsspezifischen Annahmen und die Gestaltung von Produkten und Räumen, die für Menschen aller Geschlechter zugänglich sind. Geschlechtergerechtes Design kann zum Beispiel bedeuten, dass Toiletten nicht als "Herren-" oder "Damentoiletten" gekennzeichnet sind und stattdessen eine geschlechtsneutrale Beschilderung verwendet wird oder dass Verpackungen nicht aufgrund von Stereotypen farblich nach Rosa für weibliche und dunkelblau/ grau für männliche Personen gestaltet werden. (Beispiel: Einwegrasierer) Zudem kann Gender Design auch darauf achten, dass Kleidung entworfen wird, die einer größeren Bandbreite von Körpertypen passt und keine Geschlechterstereotypen verstärkt.
Im Wesentlichen geht es beim Gender Design darum, eine gerechtere und integrative Welt zu schaffen, in der sich alle Menschen ungeachtet ihrer Geschlechtsidentität oder ihres Geschlechtsausdrucks respektiert und wertgeschätzt sehen.
Darüber hinaus ist es wichtig zu beachten, dass nicht alle Menschen sich als männlich oder weiblich identifizieren und dass es viele Geschlechtsidentitäten gibt, die über diese beiden Kategorien hinausgehen. Daher ist es wichtig, in Designs und Texten genderneutrale Optionen bereitzustellen und zu verwenden, um sicherzustellen, dass alle Menschen angemessen repräsentiert werden.
Narrative verändern
Gender Design kann Designer*innen dazu ermutigen, über traditionelle geschlechtsspezifische Annahmen hinauszudenken und kreative Lösungen zu finden, die einem breiten Spektrum von Menschen zugutekommen können.
Gute Ansatzpunkte wären:
Sich selbst weiterbilden:
Man kann sich über die Erfahrungen und Bedürfnisse von Menschen mit unterschiedlichen geschlechtlichen Identitäten und Ausdrucksformen informieren und lernen, wie schädlich traditionelle Geschlechternormen und Stereotypen sein können.
Beispiel:
Wickeltische nicht nur auf Frauen Toiletten anzubieten und dafür zu gestalten, sondern diese auch auf den Männer Toiletten zu platzieren, um sie zu normalisieren.
Integrative Sprache verwenden:
Gestalter*innen sollten in ihrer Kommunikation und ihren Designs Materialien eine inklusive Sprache verwenden und geschlechtsspezifische Annahmen und Stereotypen vermeiden. Man kann auch Charaktere in illustrative Design Projekte mit einbinden, die Gender-Pronomen abseits von sie/ihr oder er/ihn verwenden.
Umfragen mit vielschichtigen Publikum
Man könnte für eine Produkt-Zielgruppenanalyse Personen diverser Geschlechter, Ethnien und Sexualitäten befragen und diese nach Präferenzen zu Form, Geruch, Farbe und weiteren gestalterischen Kriterien befragen. So kann besser sichergestellt werden, dass die Entwürfe inklusiv und für ein breiteres Spektrum von Menschen zugänglich sind.
Setze Dich für Veränderungen ein:
Sprich die Thematik an deinem Arbeitsplatz an oder nehme an Lesungen, Ausstellung und Vortragsreihen teil, um dich weiterzubilden und andere über die Problematiken aufzuklären. Designer*innen können auch in ihren persönlichen Arbeiten mehr darauf achten, gendersensibel zu gestalten, ohne Machtstrukturen und Stereotypen zu reproduzieren.
Empfehlungen für mehr:
Ellen Lupton, Farah Kafei, Jennifer Tobias, Josh Halstead, Leslie Xia , Kaleena Sales, Valentina Vergara
Extra Bold:
A Feminist, Inclusive, Anti-racist, Nonbinary Field Guide for Graphic Designers
1. Mai 2021
Uta Brandes
Gender Design
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Board of International Research in Design
10.Oktober 2017
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