Was ist ein Safe Space eigentlich? Es ist ein diskriminierungsfreier Raum, indem Personen mit meist ähnlichen Lebensrealitäten oder Diskriminierungserfahrungen zusammen kommen, um sich auszutauschen. In diesen Räumen geht es nicht darum in selbstmitleid zu versinken, sondern sich über Problematiken, Hürden und potenzielle Lösungen zu unterhalten und diese als Gruppe miteinander zu beleuchten. Sie bieten einen Gefühl der Sicherheit und Zugehärigkeit für Menschen, die sich unter umständen in den üblichen Gestaltungsräumen nicht wohl fühlen.
Bestimmte Personengruppen können auch in Designräumen Diskriminierung und Ausgrenzung ausgesetzt sein. An dieser Stelle kommen antidiskriminatorische sichere Räume ins Spiel. Hier ein paar Beispiele für Safe Spaces im Design für Schwarze, Indigene und People of Color (BIPoC), queere Menschen, Menschen mit Behinderungen und FLINTA+.
BIPoC-Designer*innen Safe Spaces
Ein sicherer BIPoC-Safe Space im Design ist entscheidend für die Förderung der Vielfalt und die Bekämpfung von Rassismus in der Designbranche. BIPoC-Designer*innen können von Rassismus und Ausgrenzung betroffen sein, was es schwierig macht im Arbeitsumfeld ernstgenommen zu werden und Ressourcen zu finden. Zudem sind vor allem im deutschsprachigen Raum BIPoC-Designer*innen unterrepräsentiert, welches nach außen oft das Bild vermittelt, dass es nur eine kleine Hand voll deutschen BIPoC-Designer*innen gäbe. Aus diesem Grund wurden Plattformen wie Represent.Network von Jasmina Begović, Where Are The Black Designers und Relative Opacity gegründet. Sie möchten ein Netzwerk aus Erfahrungen und einen Austausch für die Community schaffen.
Safe Spaces für Menschen mit Behinderung
Jeder Safe Space oder Raum im allgemeinen sollte barrierefrei Gestaltet sein, damit Menschen mit Binderungen auch einen unbeschwerten Zugang zu ihnen haben. Das ist jedoch oftmals nicht der Fall. Es ist wichtig, dass es barrierefreie Safe Spaces und explizite Safe Spaces für Personen mit Behinderungen gibt, die sich über Ihre Erfahrungen, Wünsche und Lebensrealitäten in der Designwelt austauschen können. Dies sollte generell von allen Räumen mit bedacht werden.
Queere Safe Spaces
Queer Safe Spaces im Design sind für die Förderung von Inklusivität und die Bekämpfung von Heteronormativität im Design unerlässlich. Einige Queere Designer*innen beschäftigen sich mit der Darstellung der Menschheit jenseit Stereotyper Geschlechterrollen und tauschen sich in Safe Spaces über Lebensrealitäten, Hürden, Queerfeindlichkeit und positiven DIngen aus der Subkultur aus. Netwerke wie Queer Design Club und Veranstaltungsreihen wie Queer B-Cademy in Hamburg sorgen für einen gesunden Austausch innerhalb der Community.
FLINTA* Safe-Spaces
Eines der größten Kategorien der Safe Spaces im Design, sind die für FLINTA*-Designer*innen. FLINTA sind in der Designbranche als Typograf*innen, Art & Creative Direktor*innen und als Dozent*innen unterrepräsentiert, obwohl sie derzeit fast 70% der Studierenden an Kunst- und Designhochschulen ausmachen. Aus diesem Grund wurden Safe Spaces und Netzwerke wie GIRL GAZE, Ladies, Wine & Design, LW&D Hamburg, Visible Design Space und FLIN*Type gegründet.
Eine Plattform für kritisches Design & Empowerment